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Zwischen Haltung und Heuchelei: Der Aufstieg des performativen Aktivismus

Soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliches Engagement sind wichtiger denn je. Doch in den sozialen Medien hat sich eine neue Form des Aktivismus entwickelt, der oft mehr Schein als Sein ist: der performative Aktivismus. Dabei geht es nicht in erster Linie um die Sache selbst, sondern um die öffentliche Zurschaustellung der eigenen Moral. Wer Haltung zeigt, erntet Likes und Anerkennung. Doch dieser Aktivismus, der oft nur eine Geste ohne tiefere Konsequenz ist, hat eine gefährliche Kehrseite: Er trivialisiert die eigentlichen Probleme, fördert Heuchelei und erschwert echten, nachhaltigen Wandel.

Die Moral als Marketing-Instrument

Sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen haben die Macht der „Haltung“ erkannt. Es ist heute fast ein Muss, sich zu bestimmten Themen zu positionieren, sei es zum Klimawandel, zur Gleichberechtigung oder zu sozialen Ungerechtigkeiten. Wer nicht mit einem Hashtag oder einem passenden Posting aufspringt, riskiert, als unmoralisch zu gelten. Doch oft bleibt es bei dieser symbolischen Geste. Ein Unternehmen postet zum Pride Month ein buntes Logo, ändert aber nichts an der Gleichberechtigung in